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Maina-Miriam Munsky

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Maina-Miriam Munsky 1971. Foto: Peter Ruppenthal
Maina-Miriam Munsky, Eingriff IV (Chirurgen), 1973. Foto: Jan Schüler
Maina-Miriam Munsky, Nie mehr allein, 1976. Foto: Jan Schüler
Maina-Miriam Munsky, Selbst, 1978. Foto: Jan Schüler
Maina-Miriam Munsky, Bein I, 1974. Foto: Jan Schüler
Maina-Miriam Munsky, Bein II, 1978. Foto: Jan Schüler
Maina-Miriam Munsky, Das rote Tuch I, 1976. Foto: Jan Schüler
Maina-Miriam Munsky, Manipulation, 1981. Foto: Jan Schüler
Maina-Miriam Munsky, Hamburg-Atelier Duwe, 1990. Foto: Jan Schüler
Grab von Maina-Miriam Munsky und Peter Sorge, Alter St.-Matthäus-Kirchhof Berlin. Foto: Jan Schüler

Maina-Miriam Munsky (* 24. September 1943 in Wolfenbüttel; † 26. Oktober 1999 in Berlin) war eine deutsche Malerin des Neuen Realismus.

Inhaltsverzeichnis

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Leben

Munsky wurde 1943 als Tochter des Architekten Oskar Munsky (* 1910 in Malbork; † 1945 an der Front zwischen Danzig und Königsberg) und der Fotografin Gertrud Schmidt (* 1912 in Darmstadt; † 1986 in Wolfenbüttel) geboren.[1] 1941 wurde Munskys Schwester Merve in Braunschweig geboren. Munsky machte im Jahr 1960 ihr Abitur an der Anna-Vorwerk-Oberschule und studierte anschließend von 1960 bis 1964 Malerei an der HBK Braunschweig in der Klasse von Peter Voigt. Von 1964 bis 1967 setzte sie ihr Studium an der Accademia di belli arti in Florenz in der Klasse von Ugo Capocchini fort und machte in Italien ihren Abschluss als Grundschullehrerin. Von 1967 bis 1970 studierte sie an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Berlin bei Alexander Camaro und Hermann Bachmann weiter.

1968 hatte Munsky ihre erste Einzelausstellung in der Ausstellungsgemeinschaft Großgörschen 35, einer Selbsthilfegalerie Berliner Künstler in einer Hinterhof-Fabriketage. Die Künstler der Größgörschengruppe vertraten ein kritisches künstlerisches Programm, beeinflusst von der Kunstbewegung der Dresdner und Berliner Veristen der neunzehnhundertzwanziger Jahre. In der Großgörschengalerie lernte sie den Graphiker und Maler Peter Sorge kennen, den sie 1970 heiratete. Im selben Jahr wurde Munsky Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. 1972 wurde ihr Sohn Daniel Ben geboren.[2] Im selben Jahr zählte sie zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe Aspekt. Mitglieder der Gruppe waren Hermann Albert, Bettina von Armin, Ulrich Baehr, Hans-Jürgen Diehl, Arwed D. Gorella, Wolfgang Petrick, Joachim Schmettau, Peter Sorge und Klaus Vogelgesang.[3] In den siebziger Jahren erfolgten erste Ankäufe von Museen. Auch das Museum of Modern Art nahm eine Zeichnung in seinen Bestand auf. Auf dem Höhepunkt ihrer künstlerischen Anerkennung wurde Munskys sechsteilige Bilderfolge Das rote Tuch, zusammen mit einer Werkschau der mexikanischen Malerin Frida Kahlo, im Hamburger Kunstverein ausgestellt.[4] Von 1982 bis 1984 hatte Munsky eine Gastprofessur für Grundlehre an der HBK Braunschweig. 1984 erhielt sie den Kunstpreis des Landes Niedersachsen. 1988 hatte die Künstlerin eine Gastprofessur an der Fachhochschule für Gestaltung, Pentiment, in Hamburg. Ab 1990 war sie Mitglied des Künstlersonderbundes. 1991 hatte Munsky eine Dozentur an der Sommerakademie in Bremerhaven. Die Malerin wurde von der Berliner Galerie Eva Poll vertreten.

Munsky starb 1999 im Alter von 56 Jahren in Berlin. Das Gemeinschaftsgrab von Maina-Miriam Munsky und Peter Sorge befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Berlin im Stadtteil Schöneberg.

Werk

Die Werke Munskys sind dem Kritischen Realismus zuzuordnen. Bevorzugte Bildthemen der Malerin sind Schwangerschaft, Entbindung, Erstversorgung, feminine Sexualität und der Prozess der Geburt. In ihren Werken wie „Emanzipation“ und „Zwillinge I und II“ sind klinische Räume und medizinische Apparaturen charakteristisch. Bekannt wurde die Künstlerin durch die sozialpsychologische Darstellung dieses Themenbereichs. Sie dokumentierte in exakten, nüchternen Bildern aus dem Kreißsaal eindrucksvoll das Potential des Fotorealismus.

Ab 1967 verwirklichte sie ihre ersten Bilder von Geburten, die an ein Tabu rührten und auf Widerstand stießen. Diese frühen Darstellungen von Embryonen, Körperhaftem in Andeutungen, Föten und Geburtszenarien malte sie in einem weichen, fließenden Duktus, der nur von gitterähnlichen Strukturen, Gerüsten, Käfigen und Linien eingefangen wurde. Arbeiten aus dieser Periode erinnern gelegentlich an surrealistische Formen aus den Bildern Salvador Dalis oder an Arbeiten von Francis Bacon. 1970 durfte Munsky, nach Prüfung durch eine Kommission der Klinikleitung, für neun Monate in der Städtischen Frauenklinik Berlin-Neukölln bei Erich Saling im Kreißsaal während Geburten und Operationen fotografieren.[5] Nach den dort entstandenen Fotografien nahmen ihre Gemälde konkretere, strengere Formen an und zeigten wiedererkennbare Situationen. Nachdem sich Munsky über zwei Jahrzehnte ausschließlich mit Geburts- und Operationsthemen auseinandergesetzt hatte, veränderte sie ab 1989 zum ersten Mal ihr Sujet und malte eine Serie von düster wirkenden, menschenleeren, totenstillen Räumen, Ausblicken auf bleiche Fensterscheiben und Häuserfronten.

Einzelausstellungen (Auswahl)

Gruppenausstellungen (Auswahl) [Bearbeiten]

Arbeiten in öffentlichen Sammlungen

Museum of Modern Art, New York; Kunstmuseum Göteborg; Museum Kunstpalast, Düsseldorf; Berlinische Galerie, Berlin; Märkisches Museum, Witten; Institut für Geschichte der Medizin, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität, Dresden; Sammlung der Bundesrepublik Deutschland; Artothek des Neuen Berliner Kunstvereins; Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Hannover; Graphothek der Zentralbibliothek, Bremen; Hessisches Landesmuseum, Darmstadt; Graphothek, Berlin; Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart; Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), Berlin; Stadtmuseum, Oldenburg; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund; Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik der Universität Ulm; Pro Arte, Ulmer Kunststiftung

Literatur (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siehe: tr: Junge Malerin widmet sich weiblichsten Themen. Maina-Miriam Munsky aus Wolfenbüttel stellt nach Berlin demnächst auch in Wolfsburg aus, in: Wolfenbütteler Zeitung, 27. August 1968, S. 6.
  2. Siehe: Frank Nicolaus: Zuspruch und Kritik in Rufweite wissen. Art-Serie Künstlerpaare. Peter Sorge und Maina-Miriam Munsky, in: art – Das Kunstmagazin, Nr. 9/September 1986, S. 76-85.
  3. Siehe: Aspekt Großstadt, Ausstellungskatalog, hrsg. vom Künstlerhaus Bethanien/Gruppe Aspekt, Berlin 1977
  4. Siehe: e. p.: Bilder von gewaltigen Mächten, in: Hamburger Abendblatt, Nr. 176, 2. August 1982, S. 13
  5. Siehe: Rolf Brockschmidt: Chronistin der modernen Klinik. Für die Malerin Maina-Miriam Munsky steht der Mensch im Mittelpunkt, aus der Serie „Gesichter der Großstadt“, in: Der Tagesspiegel, Nr. 11487, vom 10. Juli 1983, S. 39.
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