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Eindeutig orientiert: Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos

 
 
 

Zwei zu den Nachbargrundstücken komplett geschlossene Riegel mit Privat- und Nebenräumen, dazwischen ein transparenter, durchgesteckter Wohnbereich, der alle Räume erschließt und die beiden Gartenbereiche optisch miteinander verbindet: Eine junge Familie verwirklichte ihre Bedürfnisse nach Privatheit und gemeinsamem Freiraum, über eine ebenso einfache, wie eindeutige Lösung.

Architekten: Pereda Pérez Arquitectos
Standort: Villarcayo, Burgos, Spanien

Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos, Foto: Pedro Pegenaute

Fotos: Pedro Pegenaute

 

Das relativ kleine Grundstück liegt in einem Neubaugebiet der knapp 5000 Einwohner zählenden Gemeinde Villarcayo in der kastilischen Provinz Burgos. Vier wesentliche Parameter beeinflussten den Entwurf: ein begrenztes Budget, der Wunsch nach einer einfachen und zeitgenössischen Architektursprache, der Entschluss eingeschossig zu bauen, um dem Garten möglichst nahe zu sein und schließlich die Lage im Überschwemmungsgebiet an einem Zufluss des Rio Ebro.

Knapp einen halben Meter schwebt der scharf geschnittene Baukörper nun „hochwassersicher“ über dem Boden. Die Betonung von Boden- und Deckenplatte mit dazwischen geschobenen Volumen, die Beschränkung auf die beiden Materialien Beton und Holz, sowie der durch seine Abgehobenheit fast pavillonartige Charakter des Hauses zeigen deutliche Bezüge zu einer Ikone der Moderne, Mies van der Rohes „Farnsworth House“.

Foto: Pedro Pegenaute

 

Grafik: Pereda Perez Arquitectos

 
 

Die Architekten selbst definieren ihr Projekt als „nicht isotropisch“ organisiertes Raumgefüge: in Nord-Süd-Richtung zu den beiden unterschiedlich gestalteten Gartenbereichen maximal durchlässig, nach Osten und Westen zur eng angrenzenden Nachbarschaft komplett geschlossen. Es gibt keine ungerichteten Räume in diesem Haus.

Das hierarchische Prinzip einer stufenweisen Öffnung von absoluter Privatheit über familiäre Gemeinschaft hin zu öffentlicheren Bereichen auf den Veranden und im Garten ist in jedem einzelnen Raum des H-förmigen Grundrisses eindeutig ablesbar.

 
 
Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos

H-förmiger Grundriss: Zwei Riegel mit privaten und dienenden Räumen flankieren einen zentralen, durchgesteckten Wohnbereich. Die Gesamtwohnfläche beträgt 206,31 m2. Grafik: Pereda Pérez Arquitectos

 

Geschlossene Seitenwand in Sichtbeton.

Fotos: Pedro Pegenaute

 
 

Die rigide Unterscheidung zwischen Privatheit und Gemeinschaft wird auch formal eingelöst. Entlang der beiden seitlichen Wände aus Sichtbeton liegen die privaten und dienenden Bereiche der Wohnung. Sie bilden zwei gleich lange Riegel, die sich zum Garten und zum zentralen Wohnraum als hölzerne Boxen abzeichnen. Mobile Schiebeelemente mit identischer Oberfläche lassen sich fassadenbündig schließen oder seitlich öffnen.

Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos

Fotos: Pedro Pegenaute

 

Die Privaträume sind flächenmäßig minimiert zugunsten eines nahezu quadratischen, zentral angeordneten Wohnraums, der als räumlicher und sozialer Mittelpunkt das transparente Herzstück des Hauses bildet. Von hier aus werden alle Privat- und Nebenräume erschlossen. Nach Norden und Süden öffnet sich der hoch frequentierte Wohnbereich vollständig zum Garten. Die raumhohen, rahmenlosen Glaselemente treten dabei deutlich hinter die durchlaufende Dachkante zurück. Es entstehen zwei geschützte Veranden.

Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos, Foto: Pedro Pegenaute

Foto: Pedro Pegenaute

Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos, Foto: Pedro Pegenaute

Foto: Pedro Pegenaute

 
Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos, Foto: Pedro Pegenaute

Fotos: Pedro Pegenaute

 
 
Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos, Foto: Pedro Pegenaute

Kleine Innenhöfe belichten die innen liegenden Badezimmer und Arbeitsräume.

Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos, Foto: Pedro Pegenaute

Fotos: Pedro Pegenaute

 
 

Gerede weil die Grenze zwischen Außen und Innen durch die dominante Decken- und Bodenplatte ganz klar gezogen ist, verströmt der äußerst sparsam möblierte Wohnbereich „transitorische“ Qualitäten: er holt den Garten ins Haus und verlängert umgekehrt das Wohnen ins Freie – ein räumlicher Hybrid, bei Bedarf komplett verschließbar.

Das Einfamilienhaus in Villarcayo ist auch deshalb so beeindruckend, weil es Pereda Pérez Arquitectos verstehen, dem Eindeutigen eine Prise Ambivalenz beizumengen und das große Ganze dabei souverän im Blick behalten.

Peter Popp

Einfamilienhaus von Pereda Pérez Arquitectos, Foto: Pedro Pegenaute

Foto: Pedro Pegenaute

 

Weitere Informationen
www.peredaperez.com

 
02.07.2013
 
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